Dicke Beine trotz Sport und Diät: Das Lipödem

Vortrag Lipödem – Ursachen & Behandlung
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Kostengutsprache bei einem Lipödem: Vorlage eines Gesuches
Die Erfahrung zeigt, dass vermutlich der Text des Arztes und weniger der Befund am Patienten entscheidet, ob eine Kostengutsprache für die Absaugung eines Lipödemes erfolgreich ist. Anbei findet sich ein Beispieltext, der schon zu mehreren Kostengutsprachen geführt hat. Auch die Beilegung des “Anhangs“ macht Sinn und erklärt die Erkrankung auf eine sehr professionelle Art. Meine Patienten erhalten im Rahmen einer Kostengutsprache beide Schreiben.
Was können Sie damit tun?
Sie können den Text kopieren und an Ihren behandelnden Arzt weitergeben, damit er über eine Vorlage verfügt. Oftmals zeigen sich Ärzte dann “williger“ eine Kostengutsprache zu formulieren. Natürlich muss er das persönliche Schreiben an die Krankenkasse umformulieren.
Ich wünsche Ihnen mit diesem Schreiben viel Glück für eine Kostengutsprache Ihrer Liposuktion.
Ihr Dr. med. Nikolaus Linde
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Gesuch: Kostengutsprache Liposuktion Lipödem
Sehr geehrte Damen und Herren
Ihr obengenanntes Krankenkassenmitglied leidet an einem ausgeprägten, symptomatischen Lipödem, also einer konstitutionellen Fettverteilungsstörung an den Beinen, die mit ausgeprägter Schwellungstendenz, unangenehmer Druckempfindlichkeit, Stauungsbeschwerden, Müdigkeitsgefühl und Hämatomneigung einhergeht.
Alle therapeutischen Möglichkeiten, die die Patientin selbst durchführen kann, wie diätische Massnahmen oder auch sportliche Aktivitäten wurden schon voll ausgeschöpft, ohne dass eine Besserung eingetreten wäre.
Auch konservative Massnahmen wie Lymphdrainage, medikamentöse Therapie (Venentherapeutika) und das Tragen von Kompressionsmaterialien brachten keine echte Linderung der Beschwerden, geschweige eine Verbesserung der Lebensqualität.
Die Patientin ist abgesehen von der lokalen Symptomatik so stark in ihrem Selbstwertgefühl eingeschränkt, dass depressive Züge erkennbar sind, die wahrscheinlich in den nächsten Monaten progredient zunehmen werden (mit entsprechenden Kostenfolgen).
Nach Ausschöpfung aller konservativen Möglichkeiten der Behandlung ist meiner Ansicht nach die Fettabsaugung (Liposuktion) die Methode der Wahl. Hierdurch würde die Schwellungstendenz mit den dadurch bedingten Beschwerden massiv – wenn nicht total – verbessert werden, so dass weitere konservative Behandlungsmassnahmen unnötig würden.
Einzelbeobachtungen zeigen permanente derartige Ergebnisse über 25 Jahre. Eigene Erfahrungen mit über 3000 Lipödem-Patienten (über einen Zeitraum von 17 Jahren) ergaben dasselbe Erfahrungsbild: Beschwerdefreiheit sowie eine massive Verbesserung der Lebensqualität und zwar langfristig ohne Rezidiv. Die Erfahrung zeigt, dass Lipödem Patienten nach einer Fettabsaugung im Durchschnitt 8-12 kg dauerhaft abnehmen, während die Patienten, die keine Absaugung hatten und nur konservativ behandelt wurden, in der Regel pro Jahr 3-5 kg zunehmen, was letztendlich in einer Adipositas per magna mit entsprechenden Begleiterkrankungen resultiert.
Ihre obengenannte Patientin würde massiv von einer Fettabsaugung ihres Lipödems profitieren, weswegen ich Sie um eine Kostengutsprache bitte.
Für Fragen stehe ich oder Ihre Kundin gerne jederzeit zur Verfügung.
Mit den freundlichste Grüssen,
Ihr Dr. med. Nikolaus Linde
Vorankündigung: Die Entartung (m)eines Körpers
Sommerzeit – Leidenszeit
Mit den ersten Hitzetagen im Jahr beginnt auch wieder die Leidenszeit für Lipödem- Patienten: Schwellungen, Stauungsgefühle, schwere Beine und Schmerzen machen den Betroffenen die Zeit zur Hölle, die andere die schönste Jahreszeit nennen.
Besonders jetzt sollte die Erkrankung mit konservativen Massnahmen wie Lymphdrainage, Medikamente und je nach Leidensdruck einem Strumpf unterstützt werden. All diese Massnahmen ändern am Lipödem selbst nichts, Beschwerden können hiermit allerdings massiv verbessert werden.
Die Lymphdrainage kann je nach Ausprägung maschinell durch ein 12 Kammer System, die Endermologie (Saug-Roll-Massage) oder auch durch die manuelle Lymphdrainage erfolgen. Medikamentös kann die Behandlung durch sogenannte Venentherapeutika wie Extrakte aus der Rosskastanie, dem roten Weinlaub oder dem Steinklee ergänzt werden. Die Kompressionsbehandlung rundet die Massnahmen ab. Je nach Beschwerden und Ausmass des Befundes gilt es, die für den Patienten beste Therapie zusammen zu stellen.
Sollten diese drei Säulen nicht ausreichen, können die Carboxytherapie und Enzympräparate das Konzept ergänzen. Eine weitere Alternative ist die Absaugung des krankhaften Fettgewebes – diese ist derzeit die einzige Behandlungsmethode, die einen dauerhaften Erfolg garantiert. Eine Absaugung ist auch im Sommer möglich, allerdings ist dabei zu beachten, dass nach dem Eingriff für 2-4 Wochen ein kniehoher Strumpf getragen werden muss.
Während fast alle erwähnten Behandlungen von den Krankenkassen bezahlt werden, muss die Fettabsaugung selbst getragen werden.
Dr. Linde gratuliert zur Gründung der „Vereinigung Lipödem Schweiz“
Am 31. Mai 2014 erfolgte die Gründung der „Vereinigung Lipödem Schweiz“, einer Interessengemeinschaft von Lipödem-Betroffenen. Diese neue Gruppe ging aus den Lipödem Selbsthifegruppen hervor, die nun zentral organisiert werden. Die erste Präsidentin wurde Frau Heidi Schmid, Initiantin der ersten Selbsthilfegruppe Lipödem, die vor zwei Jahren im Rheintal entstand.
Dr. med. Nikolaus Linde, Präsident der Lipödem Liga Schweiz, freut sich über diese weiteren Schritte, die das Krankheitsbild Lipödem bekannt machen helfen. Informationen unterhttp://www.lipoedem-schweiz.ch, hier finden sich auch die Daten der einzelnen regionalen Selbsthilfegruppen.
Die optimale Ernährung bei einem Lipödem
Häufig haben Lipödem-Betroffene das Gefühl, dass jeder Bissen direkt an den Beinen, am Gesäss oder/und an den Armen hängen bleibt; dies trifft jedoch nur bedingt zu.
Zu Beginn eines Lipödems wird häufig eine massive Gewichtszunahme von mehreren Kilos innert weniger Wochen beschrieben. Solche Schübe können − müssen aber nicht − im Krankheitsverlauf immer wieder in unregelmässigen Abständen auftreten, auch ohne Einflüsse von aussen. Ist ein Lipödem erst einmal vorhanden, kann mit einer ausgewogenen, gemüsereichen Ernährung zusätzliches Übergewicht vermieden werden. Wichtig ist, dass regelmässig gegessen wird und keine zu grossen Schwankungen bezüglich der Kalorienmenge bestehen. Also: Keine Mahlzeiten auslassen, um zu einem späteren Zeitpunkt von einer Heisshungerattacke überwältigt zu werden!
Die Ernährung sollte ausgewogen sein und alle Makronährstoffe wie Kohlenhydrate, Proteine sowie gesunde Fette enthalten. So gesehen unterscheidet sich die optimale Ernährung bei einem Lipödem nicht von einer allgemein empfohlenen Ernährung. Es ist von Vorteil auf Weissmehl, Zucker und fettreiche Lebensmittel soweit wie möglich zu verzichten. Ideal sind Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten sowie Gemüse und Früchten. Sie machen bedeutend länger satt und verhindern einen hohen Anstieg des Zuckerspiegels. Wird über längere Zeit zu wenig Kohlenhydrate konsumiert, kann es vermehrt zu Essattacken sowie depressiven Verstimmungen kommen. Ein Mindestanteil der Kohlenhydrate von 30% des gesamten Tagesbedarfs ist deshalb einzuhalten.
Tagesbeispiel:
ca. 30% Kohlenhydrate (KH) bei täglich 2000kcal = ca. 660 kcal entspricht 165g KH
- 45g Haferflocken (26g KH), 60g Vollkornbrot (27g KH), 25g Konfitüre (14 g KH)
- 80g Vollkornteigwaren (53g KH), 500g Gemüse (ca. 20g KH)
- 250g frische Früchte (ca. 30 KH)
- 4 Stk. getrocknete Mangoschnitze (22.5 KH)
Wählen Sie für Ihre Mahlzeiten frische Produkte, kein “Convenience Food“ (Fertigprodukte). Achten Sie auf saisonale, regionale Gemüsesorten und Früchte − diese enthalten mehr Vitamine als weitgereiste, da sie reif gepflückt werden und schnell beim Konsumenten sind. Geniessen sie 3x pro Tag eine Handvoll Gemüse und 2x pro Tag eine Handvoll Früchte.
Für eine ausreichende Proteinversorgung, essen Sie 2 bis 3x pro Woche mageres Fleisch je 100 bis 120g (idealerweise lassen Sie Wurstwaren, fettreiches und paniertes Fleisch weg), 1 bis 2x pro Woche Fisch je 100 bis 120g, 2 bis 3x pro Woche Hülsenfrüchte in allen Variationen, je 60g bis 80g. 3x täglich ungezuckerte Milchprodukte wie 100g Hüttenkäse, 2dl Milch, 30g Käse oder ein Naturjogurt, das Sie z.B. mit Beeren verfeinern.
Verwenden Sie nur wenig − dafür hochwertige, gesunde − Öle. Zum Braten ist Olivenöl empfehlenswert, für die kalte Küche eignen sich besonders kaltgepresstes Rapsöl, Olivenöl, Baumnussöl oder Leinöl. 1g Öl pro Kilo Körpergewicht ist eine gängige Leitlinie in der modernen Ernährung.
Beispiel: bei einem Körpergewicht von 70kg beträgt die Gesamtfettmenge pro Tag 70g (inkl. der versteckten Fette). Mehrfach ungesättigte Fette und Öle sind für die Zellerneuerung unerlässlich.
Die Ernährung an einem Tag könnte beispielsweise so aussehen:
- 10g Butter für das Frühstück
- 10g (1 Essl.) Öl für den Salat
- 10g (1 Essl.) Öl zum anbraten oder dünsten
- 40g Fette und Öle, die nicht sichtbar in Produkten enthalten sind (Gebäck, Milchprodukten, Fisch usw.)
Wenn Sie an einem Lipödem leiden, ist es sehr wichtig, wieder Vertrauen in Ihren eigenen Körper zu fassen. Dieses Vertrauen neu aufzubauen braucht Zeit und sollte in Begleitung einer Ernährungs-Fachperson, die auch die psychologischen Aspekte in die Beratung einbezieht, durchgeführt werden.
Dies ist ein Gastbeitrag von Frau Heidi Schmid, Initiatorin der Selbsthilfegruppen Lipödem Schweiz und Ernährungsberaterin. Kontaktaufnahme unter www.pebs.ch
Kompressionsverbände und -strümpfe beim Lipödem
Sicherlich nehmen die Kompressionsverfahren eine entscheidende Rolle unter allen Therapieverfahren ein. Durch eine Erhöhung des Drucks auf die Beine (oder seltener: Arme) wird der Rückfluss aus Venen und Lymphgefässen erheblich gesteigert. Wer Kompressionsmaterialien trägt oder sich eine Bandage anlegt, bei dem strömt bereits in Ruhe 50% mehr Flüssigkeit aus den Beinen zurück. Dieser Effekt verstärkt sich vor allem durch gleichzeitige Bewegung, da die Beinmuskulatur das Gewebe dann gegen das Kompressionsmaterial drückt, was zu einer zusätzlichen Entstauung führt.
Am häufigsten helfen Strümpfe mit Kompression, Verbände sind umständlich und selten nötig.
Bei der Kompression ist grundsätzlich erlaubt, was hilft. In manchen Fällen ist eine leichte Kompression (ein sogenannter “Stützstrumpf“) bereits eine grosse Erleichterung, in anderen Fällen benötigt es höhere medizinische Klassen und ganz selten auch einmal die sogenannte “komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE)“, eine Kombination aus manueller Lymphdrainage sowie fester Dauerkompression. Je nach Ausprägung des Lipödems kann es z.B. im Stadium 3 nur schwer möglich sein, eine entsprechende Bestrumpfung zu finden, die noch tragbar ist und nicht einschnürt. Hier kann es nötig sein, zuerst die komplexe physikalische Entstauungstherapie durchzuführen, die aus der Kombination von Lymphdrainage und Bandagen besteht. Sie verbessert die Weichteilverformung und ermöglicht dann die Bestrumpfung.
Aufgrund der teilweise grotesken Fettansammlungen im Bein − und auch aufgrund der häufigen Beinempfindlichkeit für Druck und Berührung − wird eine Bestrumpfung häufig nur schlecht vertragen und oftmals nicht toleriert. Es ist anzumerken, dass in fast allen Fällen eines Lipödems der Kompressionsstrumpf nur zur Linderung der Beschwerden und Schwellung Sinn macht, wobei es dem Patienten überlassen bleibt, ob er den Strumpf tragen möchte oder nicht. Der Strumpf kann die statische Komponente des Lipödems (die Fettansammlung) nicht beeinflussen und keine Verschlechterung verhindern. Wer also den Strumpf oder auch Verbände nicht verträgt, d.h. sich damit schlechter fühlt, muss diese auch nicht tragen!
Die Kompression kann im Einzelfall die Symptome lindern und die Schwellung reduzieren, das Lipödem heilen kann sie nicht.
“Kompressionstherapie” beim Lipödem | Interview mit Dr. Linde
Interview mit Dr. Nikolaus Linde, einem der führenden Schweizer Venen- und Lipödemspezialisten, zum Thema “Kompressionstherapie”. Dr. Linde ist Präsident der Lipödem Liga Schweiz.
Welche Strumpfstärke muss ich beim Lipödem tragen?
Die Stärke des Kompressionsstrumpfes sollte immer individuell ausgetestet werden. Es gibt keine Standardstärke, die getragen werden muss, auch wenn dies von bestimmten Kreisen propagiert wird.
Ich persönlich bin der Ansicht: “Lieber einen Strumpf am Bein – auch wenn er vielleicht nicht ganz so eng ist – als einen Strumpf im Schrank.“ Je nach Beschwerden reicht eine halbe Kompressionsstrumpfstärke aus (ein frischer enger Herrenstrumpf wie z.B. die “Rohnersocke“, die weissen Antithrombosenstrümpfe etc.); es kann aber auch sein, dass ein Strumpf der medizinischen Kompressionklasse II oder III benötigt wird.
Muss ich einen Strumpf nach Mass tragen?
Alle Strümpfe sind auf ein bestimmtes Mass angepasst und erhältlich in den Grössen X, M, L sowie XL. Für die meisten Lipödeme Grad I und für viele Grad II reichen diese aus.
Aber: Es gibt Beinformen, an denen kein Strumpf nach Normmassen passt, z.B. ab Grad III oder bei einem “Elefantenbein“. Dann wird ein individuell angepasster Strumpf benötigt. Leider sind solche Massanfertigungen ziemlich teuer und müssen zu einem erheblichen Teil selbst bezahlt werden.
Muss der Strumpf rund- oder flachgestrickt sein?
Rundgestrickte Strümpfe sind oftmals sehr modisch, dünn und angenehm zu tragen. Sie ähneln einem “Fogal“ Strumpf in der Tragequalität. Flachgestrickte Strümpfe sind wesentlich fester, dicker und werden hinten mit einem Reissverschluss verschlossen. Sie sind zudem optisch nicht sehr elegant.
Grundsätzlich sind die normalen, rundgestrickten Kompressionsstrümpfe ausreichend zur Behandlung. Über 90% aller Patienten können so versorgt werden. Aber – es gibt Patienten mit speziellen Beschwerden oder starken Schwellungen, wo ein flachgestrickter Strumpf besser ist. Flachgestrickte Strümpfe sind die erste Wahl beim ausgeprägten Lymphödem, bei dem ein normaler Strumpf nicht passt.
Die manuelle Lymphdrainage beim Lipödem
Jede Behandlung bei einem Lipödembeschwerden muss individuell auf den Patienten angepasst werden. Generell ist in der ersten Phase die Lymphdrainage (evtl. in der Kombination mit einer Kompression) zu empfehlen.
Die Lymphdrainage ist eine Methode, die ausgetretene Lymphflüssigkeit zu verringern. Die Massage aktiviert hierbei bestmöglich die aktiven Lymphgefässe, wodurch die Lymphe schneller abfliessen kann. Dadurch verringert sich die Schwellung.
Die manuelle Lymphdrainage ist grundsätzlich die beste, ihre Qualität hängt jedoch extrem vom jeweiligen Therapeuten ab. Leider garantieren Diplome alleine noch keine gute Qualität. Eine gute manuelle Lymphdrainage ist eine “Tätschelmassage“, die zuerst im oberen Halsbereich links beginnt, sich dann mit leichten drückenden Bewegungen vom Oberkörper vorne nach unten zu den Leisten bewegt und dann erst vom Fuss zur Leiste nach oben arbeitet. Dieses Vorgehen entspricht der Anatomie des Lymphgefässystems und basiert auf den Untersuchungen und Vorgaben von Herrn Földi sowie Herrn Vodder. Diese Massage wird von vielen Physiotherapeuten angeboten, aber auch Masseure führen diese Massage durch. Je nach Anerkennung durch die Krankenkasse wird die Massage bei den Physiotherapeuten von der Grundversicherung (nach ärztlicher Verodnung) übernommen, während die Behandlung bei Masseuren/-innen oftmals nur im Rahmen einer Zusatzversicherung bezahlt wird.
Auch die maschinelle Lymphdrainage kann helfen. Hierbei werden die Beine in aufblasbare Luftstrümpfe gelegt, die sich immer wieder aufblasen und dann die Luft herauslassen, was zu einem rhythmischen Druck auf die Beine führt. Diese Bewegung entstauut die Beine, im Gegensatz zur manuellen Massage werden die oberen Lymphstationen bei dieser Methode jedoch nicht “geöffnet“ (was bei einem Lymphödem notwendig wäre). Diese Behandlung wird ebenfalls von Physiotherapeuten, Masseuren, aber auch Kosmetikerinnen angeboten. Je nach Anbieter bezahlt die Krankenkasse einen Teil oder sogar alles.
Eine spezielle Form dieser Massagen ist die Endermologie, eine Saugrollmassage. Hierbei wird die Haut von einem Vakuum eingesaugt und im Anschluss mit Massagerollen bearbeitet. Die Endermologie trägt durch Anregung der lokalen Mikrozirkulation zu einer Kräftigung des Bindegewebes bei und verbessert somit die Elastizität sowie das Aussehen der Haut. Das Resultat: Stauungen bessern sich, das Volumen der dynamischen Lipödemkomponente nimmt ab. Berührungs- und Druckempfindlichkeiten verbessern sich markant, Entspannung und Wohlbefinden werden ausgelöst. Diese Behandlungsform wird von verschiedenen Ärzten, Physiotherapeuten, Masseuren und Kosmetikerinnen angeboten.